Wer ist Fugge Kinderdesign?  Das sind mein Mann Mario und ich. Zusammen entwickeln und produzieren wir ganz individuelle Kindermöbel als Bereicherung bestehender Kinderzimmereinrichtungen. Inspiriert wurden wir durch unsere Tochter Romy, die sich ein märchenhaftes Regal für ihre Kuscheltiere wünschte.


Diesen Auftakt möchte ich Ihnen anhand folgender Geschichte erzählen.

Märchenhaftes Regal? Na dann. Wir setzten uns zusammen. Ich entwarf, mein Mann lachte, ich skizzierte neu, er verwarf, ich entwarf wieder,... er kritzelte drüber. Wir kamen voran. Da erinnerte ich mich an ein altes Volksmärchen. Eine Ameise suchte unter einem ganz kleinen Pilz Unterschlupf vor dem Gewitter. Immer wieder gesellten sich nach inständigem Bitten und unter ständigem Quetschen und Drängeln weitere Schutz suchende Tiere dazu. Als zum Schluss ein vor einem bösen Räuber des Waldes flüchtender Hase bettelnd Versteck fand, wunderten sich alle. War man doch überzeugt, es ist viel zu eng. Als die Sonne wieder schien, entdeckten die Tiere voller Freude, wie durch den Regen der ganz kleine zu einem stattlich großen Pilz gewachsen war.

Schnell zeichnete ich ziemlich grob die Umrisse eines Pilzes, setzte in seinen Bauch senkrechte und wagerechte Striche und war stolz. Diesmal schaute Mario interessiert, meinte aber nur: ”Ich weiß nicht...,ziemlich flach.” Die folgende Nacht warf ich mich hin und her “...Ziemlich flach!” Ja, ja,...er hat recht, Bretter haben alle. Die sind nicht wirklich märchenhaft. Irgendwie muss das realistischer werden. Romy bekommt was Besonderes! Ich sah überall Pilze wachsen. Ich schlich zum Schreibtisch und vertiefte mich in Buntstifte und Papierstapel. Als es langsam hell wurde, raufte ich mir den Kopf. Fertig, ich lehnte mich zurück, das ist es.

Zum Frühstück präsentierte ich Romy, nicht wie gewohnt Brötchen mit Marmelade sondern “Teller mit Regalentwurf“. Strahlend fragte sie: ”Wird das meins?”  Mit triumphierendem Blick zu meinem ach so desinteressiert spielenden, immer wieder am Zeitungsrand vorbei blinzelnden Mann, sagte ich laut: ”Ganz bestimmt!”. Als ich unsere Tochter voller Dankbarkeit ob der Begeisterung doch noch mit Essbarem versorgte, wechselte mein Entwurf fast unbemerkt die Tischseite. Mario angelte ihn sich.

Romy war nach dem Essen in ihr kleines Reich gestürmt um alle Kuscheltiere zusammenzutragen. Ich musste sie bremsen.
“Das dauert doch noch!” Zurück am Tisch saß Mario immer noch mit ernster Miene und studierte gedankenversunken mein Werk. Pah, nichts mehr mit flach, oder? Ich hatte nämlich den ganzen Pilzkörper plastisch gezeichnet. So richtig mit Schattierungen. Die Regalbretter wurden nun in ihrer Tiefe eingerahmt  und der Gesamteindruck war sehr realistisch, als ob man den Pilz betreten kann. Als mir die Idee kam, dass Romy sich dort aufhalten müsste, hatte ich einen Mal-, und Basteltisch eingezeichnet.

Unsere Welt ist nicht nur brettflach. Romy braucht ein Regal, an dem sie die gemütliche, friedliche Atmosphäre des Waldpilzes realer nachempfinden kann. Ich wollte für sie kein Möbel, das durch Frässchnitt und Farbe die Natur und Umwelt abstrahiert darstellt. Kinder sehen die Welt wie sie ist. Ein Mittelding musste her. Ich konnte ja kaum einen echten Pilz umbauen. Hätte immer Probleme gegeben, hätte man immer knien müssen. Im Ernst. Ich wollte für mein ganz individuelles Kind kein Produkt aus flachbrettregale-herstellender, vollautomatisch sägend, fräsend und lackierender, steril, nur auf Masse fixierter, zig-tausendmal gleich, technologisch gefesselter Taktstraße. Meine Kleine muss selbst beim Regal sehen, dass sie für uns etwas ganz Besonderes ist.

Mario schaute endlich auf. “Sieht gut aus, das müsste machbar sein. Und wenn man drüber nachdenkt: macht richtig Sinn, so mit Tiefgang. Nur mit der Herstellung,..ich weiß nicht,...na mal sehen. Jetzt ist Wochenende, das hat doch noch Zeit”. Ne, ne, neee, ich hatte keine Zeit, ich war begeistert, ich hatte Druck. Mit bettelndem Befehl zwang ich ihn an den Computer. Er arbeitet als Designer und Kunststoffspezialist, war 15 Jahre Geschäftsführer einer Kunststofffirma, Konstruktionen von ihm tummeln sich fast in der ganzen Welt. Er hat Erfahrung, kennt sich aus..  Er macht mir ein 3 D Modell, CAD Modell und so.

Den ganzen Tag ging es mir durch den Kopf “vielen Kindern gefallen,... vielen Kindern gefallen”. Warum nicht. Pilzregale für die Kleinen, in kleiner Stückzahl, Handarbeit, und Manufaktur. Mit meiner Erfahrung in Betriebswirtschaft schaff ich das. Ich feilte schon am Firmennamen. “Pilzregale für Kinder der Natur”?, Blödsinn. “Realregal”?, Quatsch... obwohl? Da fiel mir ein, mein Mann hatte als Kind so einen komischen Spitznamen. Fog..Fug...Fugge nannten Sie ihn. Er wusste selbst nicht wieso. Ich überlegte: mit ihm setze ich meine Idee um, wir machen das zusammen. Also alles klar, Corporate Identity. Fugge ist schön kurz, prägnant, ähm … unbekannt. Mist! Egal, wir wollen ja kein Konzern werden.


Abends war das Modell fertig, bisschen überarbeitet, man konnte auch schon Schrauben sehen. Mein schattierter Umriss war durch plastische Kunststoffteile ersetzt. Großartig, ich war begeistert. Mein erstes Produkt war fertig! Hmm, UNSER erstes Produkt war nicht mal VIERTEL fertig. Jetzt haben wir bald ein Pilzregal, da könnte man doch noch.....? Träumend versank ich in Gedanken.

Seitdem haben wir fleißig getüftelt und gebaut und haben einige Produkte, für viele Kinder, fertiggestellt. Es war zeitweise sehr schwierig und kräftezehrend. Gerade Prüfungen und Zertifikate verlangten uns einiges ab. Ich bin voller Ideen und träume von einem kompletten  Blumenwiesenzimmer mit Margeritten umwucherndem Grashügelbett, Maiglöckchenstehlampe, Baumstumpf-Schrank, Glockenblumen-Kuschelecke, usw, usw. Es gibt viel zu tun!